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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 11

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ter geologische Aufbau des deutschen Bodens. *1 11 'L essen seiner Rinder und Pferde geht in Europa nur Rußland dem Reiche voran, tn der Schweinezucht hat es alle Länder der Erde mit Ausnahme d^xhordameri- kanischen Union überflügelt. Doch wird der Bedarf aller Viehgattungötzhcht durch c die Zucht des Landes gedeckt, sondern es ist Einfuhr erforderlich. Die Rk^M^Mchk hat ihre Hauptsitze in den Marschen und in den südlichen gebirgigen Gegenäe^be^^ sonders im Allgäu, die Pferdezucht in der Norddeutschen Tiefebene, namentlich in Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Ostpreußen, die Schweinezucht in Westfalen, Hannover, Pommern und in der Oberpfalz, die Schafzucht ist infolge des Wettbewerbs überseeischer Länder, namentlich Austra- liens, Kaplands und Argentiniens stark zurückgegangen. Ein Hauptgebiet deutscher Schafzucht ist noch die Lüneburger Heide. Der Wert der Wolleinsuhr beträgt heute nahezu 500 Mill. Mark. d) Bewaldung. Ein Viertel des Bodens deckt der Wald. (^ Nadel-, y3 Laubwald.) Er tritt hauptsächlich in den höher gelegenen oder mit kärglicherem Boden ausgestatteten Gegenden auf, also in den Bergländern (besonders Fichten und Tannen) und in den Sandebenen Brandenburgs und Niederschlesiens (nament- lich Kiefern); in seiner ganzen Pracht zeigt er sich uns in den deutschen Mittelge- birgen, an deren Gehängen er zumeist bis zum Kamm emporklimmt und deren land- schaftliche Schönheit nicht zum geringsten Teil durch das grüne Waldkleid verursacht wird. Waldarm sind nur wenige deutsche Landstriche, so die Marschen, die Dünen- inseln und Nehrungen, die Heiden und Moore, endlich besonders kulturreiche Strecken in den Flußniederungen, z. B. am Oberrhein. Unschätzbar ist die Bedeutung des deutschen Waldes für Bewässerung und Klima des Landes, für Holzgewinnung, Gewerbe und Industrie, aber ebenso als Stätte der physischen und geistigen Erholung des Menschen. Seine Erträgnisse reichen freilich nicht im entferntesten hin, den Bedarf des deutschen Volkes an Holz zu decken. Es nimmt hierfür hauptsächlich die Holzbestände von Rußland, Schweden, Österreich-Ungarn und Rumänien in Anspruch. Trotz des hohen Stands der deutschen Landwirtschaft bedarf das Reich der Zufuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes. Iii. Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. (Vgl. dazu die geologische Karte des Atlasses und den Abschnitt über Erd- geschichte Iv, S. 2sf). _ 1. Im S. des Reichs erhebt sich ein mächtiges erst in der tertiären Periode, also in der Neuzeit der Erde, entstandenes Faltengebirge, die Alpen, deren nörd- lichste Ketten zu Bayern gehören. 2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines alten, abgetragenen, parallel zu den heutigen Alpen ziehenden Hochgebirges aus der ^?teinkohlenzeit, also dem geologischen Altertum der Erde, dessen Westflügel das französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) und Abtragung durch Verwitterung und Erosion haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammen- hängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Ton- schiefer, alfo aus kristallinischen und paläozoischen Gesteinen, bestehn. Es sind dies

2. Für Präparandenanstalten - S. 99

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 99 62. Der Mauersee in Masuren. Die großen Wasserbecken der Preußischen Seenplatte mit ihren weiten, zerlappten, von Inseln belebten Wasserflächen, ihren meist braunen, trüben und schlammigen Moorufern, den herdenbelebten grünen Vieh- koppeln und dem Kranze von Kiefernwäldern, Erlen- und Birkengehölzen rufen einen ernsten, aber mäch- tigen Eindruck hervor. 63. Ostpreußische Pferdekoppel bei Trakehnen. Auf den ausgedehnten Wiesen und Weiden im östlichen Teile Ostpreußens hat sich neben der überwiegen- den Rinderzucht die Zucht edler Pferde in einem solchen Maße entwickelt, daß in Litauen die Kopfzahl der Pferde ein Drittel der Volkszahl beträgt und hier zwei Drittel der deutschen Kavalleriepferde gezüchtet werden.

3. Für Präparandenanstalten - S. 200

1912 - Breslau : Hirt
200 V. Länderkunde, 109. „Wolkenkratzer" von New Port, Das Innere der Hochebene ist wegen der Randgebirge trocken, außer- halb der Gebirge waldlos und stellenweise fast eine Wüste. 90 des an- gebauten Landes sind künstlich bewässert. Tie Gebirgsbäche sammeln sich zum Teil in abflußlosen Seen, unter denen der Große Salzsee der bedeu- tendste ist. Die Flüsse bilden, wie alle Hochebenenströme, tiefe Schluchten- täler, insbesondere der Colorado, dessen Mittellaus sich 1800 m tief in das Plateau eingeschnitten hat. Seine in Terrassen abfallenden Felswände mit ihren wundervollen Gesteinen bieten ein Bild von größter Pracht. § 312. Die Weltplätze der Ostküste. Der No mit seinen reichen Boden- schätzen an Kohle und Eisen, seinen schiffbaren Flüssen und günstigen Buchten hat die dichteste Bevölkerung und ist Hauptsitz des atlantischen Handels. Hier entstand Boston [boft'it] (070), die älteste Großstadt der Union, der zweitgrößte Hafen und ein Mittelpunkt der Kunst und Wissen- schast. Der bedeutendste Hafen ist New York >nju jürk^. Seine Lage ist außer- ordentlich günstig. Keiner der östlichen amerikanischen Weltplätze ist mit dem reichen Hinterlande so günstig verbunden wie New Jork durch das breite und tiefe Tal des Hudson. Der älteste Teil der Stadt (von den Holländern angelegt und von diesen Nen-Amsterdam genannt) liegt ans einer aus festem Felsboden bestehenden Insel des Hudson, der durch einen Kanal mit dem ^ntärio-See in Verbindung steht. Nach dem „fernen Westen" sichren zahlreiche aus den Massenverkehr ein- gerichtete Bahnen, darunter eine elektrische Schnellbahn nach Chicago. So entstand hier eins der Bevölkerungszentren der Erde. Die Stadt hat mit dem durch riesenhafte Brücken und Tunnel verbundenen Brooklyn [bruklin 4,s Mill. Einwohner, darunter % Mill, Deutsche. Sie ist das Ziel von mehr als 70 Dampferlinien, die Landungsstätte der meisten Auswanderer, der zweitgrößte Hafen der Welt. Fast die Hälfte des auswärtigen Handels der Union geht über New York. Die Stadt ist wie alle amerikanischen Städte regelmäßig gebaut: die nieisten Straßen schneiden sich unter rechtem Winkel.

4. Für Präparandenanstalten - S. 202

1912 - Breslau : Hirt
202 C. Länderkunde. § 313. Der Südosten der Union ist wegen der Flachküste hafenarm, aber wegen seiner Sümpfe an der Küste zum Reisbau geeignet (Karolina- Reis). Die hier liegenden „Südstaaten" sind das Gebiet der Plantagen und der Neger, die den Baumwollbau besorgen. Die Bevölkerung ist verhält- uismäßig dünn, nur eine Großstadt hat sich gebildet: New Orleans [rtju orlms] (340), die „Königin des Südens", der erste Platz der Erde für Ausfuhr von Baumwolle, die auf den vielen Flußadern des gewaltigen Mississippi-Systems zu Schiff hierhergebracht wird und die europäischen Webereien versorgt. § 314. Auf der Hochebene des Westens ist nur eine größere Ansiedlnng zu nennen: die Große Salzseestadt, eine Art Oase. Hier hat die eigentümliche Sekte der Mormonen durch Bewässerungsanlagen die Besied- lnng ermöglicht. San Francisco ist schon erwähnt. Die von hier nach New Jork führende mittlere Pazifikbahn hat Züge, die diese Strecke (5000 km) in 3 bis 4 Tagen durcheilen. Seattle tße'tl) ist Endpunkt der Nordpazifikbahn. — Zeichnung: Das „Goldene Tor" des Westens mit San Fran- cisco. (Nach der Spezialkarte.) Aufgaben. 1. Was ist auf der Sonderkarte von New Jork zu erkennen? 2. Was zeigt die Sonderkarte der Mississippi-Mündungen über die Lage von New Orleans? Einteilung und Verfassung. Die Union besteht aus Staaten und Terri- torien. Die Territorien, zu denen auch die Hawaiischen Inseln gehören, sind noch zu wenig bewohnt, um einen Staat bilden zu können. Der größte Staat, Texas, übertrifft an Flächeninhalt weitaus das Deutsche Reich, der kleinste kommt an Größe den kleineren deutschen Staaten gleich. 48 Staaten, 3 Territorien und 1 Bundesdistrikt bilden eine Republik, an deren Spitze ein auf 4 Jahre gewählter Präsident steht. Die Staaten sind in inneren Angelegenheiten selbständig. Die Territorien stehen unter der Bundesregierung. Die ans dem Kapitol in Washington [uöfchirtgt'rt] sich versammelnde Volksvertretung aller Staaten heißt Kongreß und beschließt die Bundesgesetze. Aufgabe. Suche Staaten auf, die ihren Namen aus geographischen oder geschichtlichen Ursachen erhalten haben! 4. Mexiko ^mejiko). Fast viermal so groß wie Deutschland, aber mit noch nicht 14 Mill, Einw. nur */,- so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 315. Die Gebirgsränder sind besonders am Golf von Mexiko durch Steigungsregen reich an Niederschlag und daher mit dichten Wäldern be- standen, die von zahlreichen Wickelschwanzaffen belebt sind. Palmen, Bananen und Kakaobänme sowie die Vanillenstaude gedeihen hier, vor allem aber

5. Für Präparandenanstalten - S. 262

1912 - Breslau : Hirt
262 C. Länderkunde. H 425. b) Daslandschaftsbild ist nach den Hauptgebieten sehr verschieden. 1. Die Küstenebene ist von starker Brandung heimgesucht und ohne guten Hafen. Den besten Anlegeplatz der Schiffe bietet Swakopmuud, von wo eine Bahn im Swakoptal aufwärts ins Innere führt, zunächst durch eiueu 15—30 km breiten Streifen von rötlichem, zu hohen Wällen zusammengewehtem Dünensand, der den ganzen Küstenfanm begleitet. Der ständige Südwind vermag dem Strande weder Regen noch Wärme zu bringen. Nur mit dichtem, kühlem Nebel verschleiert er unausgesetzt das Gestade. Dadurch wird die Küste wüstenartig; erst etwa 60 km laud- einwärts erscheint allmählich ein Buschland. 134. Der Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, n. von Windhuk. Der bis 1900 m hohe, tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland ähnelnd, trägt an der unteren Böschung fruchtbare Erde. Hier finden sich, im Lande des Durstes, ein paar starke Quellen, und an einer von ihnen lagerte im August 1904 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schutztruppe. 2. Der 3 des Innern heißt Groß-Nämaland. Es ist eine nach 0 zur Kalahäri sich senkende, im Durchschnitt mehr als 1000 m erreichende Hoch- fläche mit zahlreichen Tafelbergen. Dieses baumarme Laud ist wärmer als die Küste sfig. 136), aber nicht drückend heiß. Die kühlen Nächte des Hochlandes bringen Erfrischung. Der gewöhnliche Unterschied zwischen Tag und Nacht beträgt 15 20°. Im ganzen Winter ist der Aufenthalt im Freien möglich. Sowie die Wolken sich verzieheu, erscheint der Himmel tiefblau, und die Fernsicht ist außerordentlich weit. Im Sommer fallen wolkenbrnchartige Gewitter-

6. Für Präparandenanstalten - S. 265

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 5. Die deutschen Kolonien. 265 5. Zusammenfassung über die deutschen Kolomen in Afrika. §428. Abgesehen von der südlichen Hälfte von Südwestafrika liegen sämtliche deutschen Koloniallande im Gebiete des heißen Klimas. Ihre Küsten sind zum größten Teile der Schiffahrt nicht günstig, die Niederungen an den Küsten für Europäer nn- gesund. Die Hochländer im Innern sind meist steppenartige Grassavannen und dem Europäer zuträglicher. Südwestafrika eignet sich am meisten zu Siedlungen für Deutsche, die übrigen Schutzgebiete nur zu Handels- und Plantagenkolonien. 6. Die deutschen Kolonien in der Südsee. § 429. Auch sie liegen im tropischen Gebiete der Südhalb- fuget und sind darum mehr Handels- und Pflanznngs- als Siedlungskolonien. In all diesen Ländern herrscht die äußerst feuchte Treibhauswärme von + 26° sfig. 136). Dies Klima ist dem Europäer meistens unzuträglich, aber wie geschaffen für den Baum der tropischen Küste, die Kokospalme, die „ihre Wurzeln ins Meer, ihre Wipfel in die tropische Sonnenglut taucht". Alle diese weit zerstreuten Schutzgebiete zusammen sind noch nicht halb so groß wie das Deutsche Reich und haben nur etwa 0,4 Mill. Einwohner, darunter im Jahre 1908 1300 ansässige Europäer. a) Das melanesische Schutzgebiet. \. Das Kaiser-!Vilhelmsland. § 430. a) Lage und Landschaftsbild. Es ist halb so groß wie das Königreich Preußen mit 300000 Einwohnern und nimmt den No von Neu- guinea ein. Begrenzt wird es im W von niederländischem und im 8 von britischem Gebiete. Das noch wenig bekannte Land hat an der ungegliederten Küste hohe Erhebungen, und im Innern übersteigen einzelne Gipfel Moni- blanc-Höhe. Erdbeben werden häufig beobachtet. Zwei große Flüsse werden schon von kleinen Dampfern befahren und erschließen das dem Europäer durch Klima und Eingeborene feindliche Land. Die schwarzhäutigen Papua wohnen an der Küste und an Flüssen in Pfahlbauten. Sie sind kühne Seefahrer und Fifcher, aber keine Ackerbauer. § 431. b) Wirtschaftliche Bedeutung. Der äußerst fruchtbare Bodeu ist reich an Sagopalmen, Guttapercha- und Kautschukbäumen und an wert- vollen Nutzhölzern (Bambus). Mit fremden Arbeitern, die von China, Java und dem Bismarck-Archipel eingeführt wurden, auch mit Papua, siud Pflanzungen angelegt. Kaiser-Wilhelmsland und die benachbarten Kolonien werden von den Postdampfern des Norddeutscheu Lloyd und von dessen kleinen Frachtdampfern angelaufen. Die Europäer sammeln sich um die Aftrolabe-Bai. An ihrem Nordende liegt der ausgezeichnete Friedrich-Wilhelmshasen, in ihrem innersten Winkel Stephansort, der Sitz der Verwaltung.

7. Für Präparandenanstalten - S. 260

1912 - Breslau : Hirt
260 C. Länderkunde. erstreckt sich weit nach 0 und bedeckt eine Fläche so groß wie das Königreich Sachsen. Die Regenmenge am Kamerüuberge ist die zweitgrößte der Erde und beträgt jährlich 10 m. Diese Landschaft ist unser bestes Kakaogebiet. § 418. 3. Von der Küstenebene steigt man durch dichten Urwald auf Stufen hiuauf zu steppeuartigeu Hochflächen, auf deuen Regen- und Trockenzeiten mit dem Stande der Sonne wechseln. Der Urwald zieht sich an den Flüssen als „Galeriewald" weit ins Innere, der 30 geht in ein tropisches Waldgebiet über. Der über 2000 m hohe Gebirgsrand im Nw fällt steil zum Venne ab. Die Busch- und Graslandschaften sind von Anti- lopen, Büffeln und Elefanten, aber auch von zahllosen Heuschrecken bevölkert. 4. Am Tsäd-See liegt neben großen Sumpfstrecken fruchtbares, gut bebautes Ackerland, das eine dichte Bevölkerung ernährt. $ 419. c) Die Bevölkerung der Küste gehört den Bäntuuegern an; im Innern mischen sich Fulbe^ und Sndanneger. Um das Kamerünbecken wohnen die Duala, die hauptsächlich den Handel mit dem Innern ver- Mitteln; sie sind im übrigen träge und unzuverlässig. Die Baseler Mission hat die meisten Missionsstationen eingerichtet. § 420» d) Wirtschaftliche Bedeutung. Die große Fruchtbarkeit macht das Land zu einer äußerst wichtigen Plantagenkolonie; Kautschuk, Palmen- Produkte und Kakao sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. Die Eisenbahn von Duala uach dem Tsäd-See (900 km) ist bereits im Bau begriffen. Eine zweite Bahn soll Duala mit deu Kongobahnen verbinden und das Waldland im 80 erschließen. Der Hairpthafen ist Duala, Sitz des Gou- Verneurs das gesündere Bnea, 900 m hoch am Kamerünberg gelegen. 3. Togo. Fast so groß wie Bayern und Württemberg, etwa 1 Mill. E. 1908: 280 ansässige Europäer. $ 421. a) Lage. Togo, die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika, grenzt mit einer fieberreichen Küstenstrecke an den Golf von Guinea. Nach N verbreitert es sich am Wolta, der die Länge des Rheins erreicht. Im W wird es vom britischen Aschäntiland, im 0 vom französischen Dähome eingeengt. Die Nordgrenze erreicht den 10." n. Br. § 422. b) Landschaftsbild. 1. Eine gewaltige Brandung macht die Küste schwer zugänglich. Die aufgehäuften Sanddünen zwingen die Flüsse, Strandseen (Lagunen) zu bilden, die mit Ölpalmen und Dorngebüsch umstanden siud. Wenn zur Trockenzeit die Lagunen austrockueu, ist den Europäern der Aufenthalt unmöglich. 2. Von der Küfte steigt allmählich ein ziegelfarbener Boden, die „Ebene des roten Lehms", Laterit genannt, nach N auf. Wegen ihrer Frucht- barkeit ist sie dicht bevölkert. --^ f. 1 Fulde — Hellbraune), auch Felläta genannt, sind von N eingewanderte Mohamme- daner; sie haben sich teils mit den Negern vermischt.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 82

1908 - Halle a. S. : Schroedel
82 Die fremden Erdteile. Amerika. Nach Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt sind Süd- und Mittelamerika eng miteinander verknüpft. 5. Das Klima von Südamerika ist mit seiner gleichmäßigen Wärme echt tropisch, der Regenfall ausreichend. Die südlich von Valparaiso Herr- schenden ^V.-Winde bedingen eine sehr feuchte W.-Seite der Kordilleren und eine trockne atlantische Seite. Von Mexiko ab nordwärts herrscht das nordamerikanische Land- klim a, s. S. 71. In bezug auf die Pflanzen ist Südamerika das Festland der Tropenflora, die sich sogar in die Anden und weit nach 8. hin erstreckt. An einheimischen Nutzpflanzen ist Amerika im Vergleich zur alten Welt arm, aus Südamerika stammen Kartoffel, Kakao, Chinabaum und Mais; Mexiko hat uns den Tabak geschenkt. Die Pflanzenwelt Nordamerikas zeigt mit der europäischen eine gewisse Ähnlichkeit, weil Alte und Neue Welt früher zusammenhingen; doch ist der amerikanische Wald artenreicher, als der europäische, weil die Eiszeit nicht so sehr mit den Arten aufräumte, wie in Europa. So gibt es in Europa 20, in der Union dagegen 50 Eichenarten. Auch haben sich ans gleichem Grunde hier ältere Baumformen erhalten, wie die Magnolie, die Sumpf- cypresfe und der riesenhafte Mammutbaum der Sierra Nevada. Die Tierwelt Südamerikas hat sich infolge seiner Abgeschlossenheit ganz eigenartig entwickelt, es fehlen die entwickelten, kraftvollen Gestalten der hochstehenden Säugetiere der Alten Welt. Endemische Arten sind z. B. das Lama, das Faul- und Gürteltier, der Ameisenfresser. Südamerikas Tierwelt steht also in der Mitte von der des dürftigen Australien, mit dem es die Beuteltiere teilt, und der der reich ausgestalteten Ostfeste. Nordamerikas Fauna zeigt im 8. Übergänge zu der südameri- kanischen, im N. zu der europäisch-asiatischen (-eurasiatischeu); einzelne Tierformen, wie Bären, Wölfe, Dachse, Füchse, Marder, Hirsche, stimmen auffallend überein. Außer den altweltlichen Haustieren finden sich jetzt überall in Nordamerika der Spatz und die Wanderratte. 6. Die Urbevölkerung sind die Indianer. Sie haben straffes, grobes, schwarzes Haupthaar und spärlichen Bartwuchs. Die Hautfarbe spielt bald ins Gelbe, seltener ins Rote; die Stirn ist zurückweichend, die Joch- bogen springen vor. Die Augen sind meist klein. In allen körperlichen Merkmalen erinnern die Indianer lebhaft an die Mongolen. Durch die Einwanderung der Weißen wurde das ganze Gepräge Amerikas umgewandelt, die Urwälder verschwanden zum Teil, europäische Nutzpflanzen und Tiere verdrängten die einheimischen. In Nord amerika führte der erbitterte Raffenkampf zum Untergange der Indianer, ein germanischer tatkräftiger Stamm nimmt das Land ein. Im spanischen Amerika verschmilzt der Indianer mit dem romanischen Weißen zu einer neuen Mischrasfe, in denen die Eigenschaften des Indianers zur Geltung kommen. Die Schwarzen, die Neger, wohnen hauptsächlich in Mittelamerika und den Nachbargebieten. Trotz der großen Einwanderung ist in Amerika noch viel Platz für den Menschen. Daher werden die Bodenerzengmfse nicht aufgebraucht, und Amerika kann von seinem reichen Überschuß an Europa abgeben.

9. Teil 2 = Oberstufe - S. 32

1908 - Halle a. S. : Schroedel
32 Allgemeine Erdkunde. einer bestimmten Menge von Feuchtigkeit zu ihrem Gedeihen. Tropische Wärme und reichlicher Regen in wechselseitiger Wirksamkeit bringen jene üppige, kraftstrotzende Fülle des Pflanzenlebens hervor, wie sie uns in Indien und am Maranon entgegentritt. — Endlich ist auch die Beschaffenheit des Bodens auf die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt von Einfluß. Die Verbreitung vieler Pflanzen- und Tierarten geschieht am nach- drücklichsten durch den Menschen, namentlich seit Entwicklung des Welt- Handels. Auch Winde und Flüsse tragen zur Ausbreitung bei. Meere, Gebirge, Steppen und Wüsten treten der Verbreitung von Organismen mehr oder weniger hemmend entgegen. 2. Die wichtigsten Pflanzengemeinschaften sind: Wüste, Steppe, Tundra, Buschland, Wald- und Kulturland. Im wesentlichen werden sie von der Menge und Verteilung der Niederschläge bedingt. Die Wüsten haben aus Mangel an Niederschlägen keine oder ganz spärliche Pflanzenwelt (Sahara, Arabien). In den Steppen regnet es nur frit gewissen Zeiten des Jahres. Sie bilden daher eine zusammenhängende Pflanzendecke aus Gräsern und Kräutern. Holzgewächse fehlen faßt gänzlich oder sind spärlich vertreten. (Pußta, südrussische Steppe, Prärien des Missis- sippi, Llanos (ljanos) des Orinoko, Pampas des La Plata, Savannen in Afrika.) — Tundren nennt man die weiten Moossteppen auf den großen Moorflächen des Nordens. — Buschland weist niedrigen Baumwuchs und Gesträuch auf. Es gehören dazu die Zwergwälder der' Polargegenden, das australische Buschland und die Heidestrecken der gemäßigten Zone. — Wälder erfordern Niederschläge zu allen Jahreszeiten. Es gehören dazu der tropische Wald und die Laub- und Nadelwälder der gemäßigten Erdstriche, die mit einzelnen Beständen bis in die Polargebiete reichen. Das Kulturland ist durch Bodenbearbeitung und Pflanzenkultur seitens des Menschen geschaffen worden. Es gehören dazu Ackerfelder, Wiesen. Gärten, Weinberge usw. 3. Angabe der wichtigsten pflanzen- und tiergeographischen Reiche nach dem Atlas! Die Bevölkerung der Erde beträgt rund 1520 Millionen Menschen. Ihre Verteilung auf die einzelnen Erdteile zeigt folgende Übersicht: 6. Die Bevölkerung der Erde Erdteile qkm Einwohner i ai^ 1 [ qkm Afrika 1 Amerika Australien Europa. Asien 30 „ 42 „ 9 „ 10 Mill, 44 „ 420 Mill. 830 „ 130 „ 160 „ 43 18—19 4—5 Polargebiete 10 (0,08) „ In Summa 145 Mill. 1540 Mill. 10 1. Nach ihren körperlichen Merkmalen, insbesondere der Hautfarbe, Behaarung und Schädelbildnng, teilt man die Menschheit in 7 Hanptgrnppen ober Rassen: 1. Mittelländer, 2. Mongolen, 3. Malayen,

10. Teil 2 = Oberstufe - S. 66

1908 - Halle a. S. : Schroedel
66 Übersicht von Afrika. warme Wasser wegbläst, so daß kühleres Tiefenwasser zum Vorschein kommt (®. 19). Die Feuchtigkeit tritt im tropischen Afrika infolge der Windrichtung und Bodenform mehr zurück; denn in Südafrika herrscht der 80.-Passat, in Ostafrika der -Monsun und in Nordafrika der -Passat. Inwiefern wird dadurch die Regenverteilung ungünstig beeinflußt? 5. Die Pflanzenwelt ist darum nicht so üppig. Der tropische Regenwald tritt auf Kosten des Buschwaldes (Sykomoren, Mimosen und Akazien), der Baum- und Buschsavauueu zurück. Die Savanne ist in der Regenzeit üppig und frisch, verdorrt in der Trockenzeit und gibt eine gelbe, fahle Landschaft, die am Ende der Trockenzeit abgebrannt wird, damit nachher das Gras frischer sprieße. — Bei größerer Dürre treten Wüstensteppen und Wüsten auf. So steht Afrika hinsichtlich der Pflanzenbedeckung zwischen den beiden andern Südkontinenten, nämlich zwischen dem waldbedeckten Südamerika und dem fast ganz wüstenhaften Australien. — Nutzpflanzen sind die Dattel- und 5)lpalme, als Getreide werden am meisten angebaut 3 Hirsearten, darunter Durra; ferner gedeihen hier die Kolanuß und die Kautschukliane. Die eingeführten Nutzpflanzen vermögen — mit Ausnahme der Baumwolle in Ägypten — keine nennenswerten Erträge für den Welthandel zu liefern. Afrika ist der an Säugetieren reichste Erdteil genannt worden, be- sonders hat das vom Osten und Süden gegolten. Hier gediehen in erstaun- licher Zahl Elefanten, Flußpferde und Nashörner, Giraffen, Antilopen und Zebra. Jetzt ist die Zahl dieser Tiere sehr zurückgegangen. 6. Menschenwelt. Wie Europa die weiße Rasse, Asien die gelbe beherbergt, so ist Afrika das Land der Schwarzen, (S. 33). Dazu kommen im N. hellere Menschen vor, Hamiten genannt, die wiederholt semitische Zuzüge ausnahmen, so die Juden, Abessinier und Araber. Die gelben Südafri- kaner stehen zwischen Negern und Mongolen-- Mehr als 4/5 des Erdteils ist im Besitz von Europäern. Nenne deutsche, englische, französische, portugiesische, italienische und türkische Gebiete! Am Welthandel beteiligt sich Afrika in geringer Weise. Der afri- kanische Handel übertrifft etwas den von Belgien. — Ans der Natur Afrikas erklärt sich die Tatsache, daß die Dichtigkeit der Bevölkerung so gering ist. Nbersichts-Tafel. 1. Tie wichtigsten Länder Afrikas. Länder qkm Einw. auf 1 qkm Länder Afrika fast I. Deutsch er Besitz Togoland Kamerun Deutsch-Südwestafrika Deutsch-Ostafrika 30 Mill. 2 7* „ 87 000 V, Mill. 0,8 „ 1 130 Mill. 12 „ 1 „ 31/» „ V4 n 7 5 28 7 0,2 7 3 X Europa 5 X Deutsches Reich größer als Bayern —Deutschland ohne links- rheinische Gebiete Iv, X Deutsches Reich fast 2 X u
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